Emil von Behring old

Emil von Behring, geboren Emil Adolf Behring
(* 15. März 1854 in Hansdorf, † 31. März 1917 in Marburg)
Deutscher Arzt, Forscher und Nobelpreisträger für Medizin.

Kaiser-Wilhelms-Akademie. [1]

Ein preußisches Stipendium ermöglichte Emil von Behring das Abitur. Ab Oktober 1874 studierte er auf Staatskosten an der Kaiser-Wilhelms-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen was ihm zu einem anschließenden, 8 jährigen, militärärztlichen Dienst verpflichtete. 1878 wurde er an der Kaiser-Wilhelms-Universität zum Dr. med. promoviert und 1880 erhielt er seine Approbation als Arzt.

Seinen Militärärztlichen Dienst verbrachte Behring als Truppenarzt in der Provinz Posen, wo er durch seine an Militärhygiene und Versorgung von Wunden orientierten aus- und fortbildung für Hygiene und Verhinderung von Seuchen sensibilisiert wurde.

Bereits 1891 wurden erste erfolglose Versuche mit zunächst aus Schafblut gewonnenen Diphteriesera  gemacht. 1894 folgte der wissenschaftliche Durchbruch, worauf im selben Jahr bereits eine groß angelegte Produktion in Frankfurt-Höchst unter Kooperation mit den Farbwerken Hoechst stattfand.

1894 wurde Behring zum Hygiene-Professor in Halle ernannt, allerdings wurde Behring bereits 1985 durch den preußischen Staat nach Marburg als Direktor für das Hygienische Institut berufen.

Im Dezember 1896 heiratete Behring seine Frau Else Spinola mit welcher er 6 Kinder haben wird.

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Emil und Else von Behring. [2]

1901 erhielt er seinen Nobelpreis für Physiologie und Medizin, mit dem Preisgeld – umgerechnet etwa 1 Million Euro – machte Behring sich von den Farbwerken Hoechst unabhängig und gründete die Behringwerke mit zunächst 10 angestellten.

Behring verstarb im Alter von 63 Jahren am 31. März 1917 nach einjähriger Krankheit in Marburg.

Durch Behrings Zeit im Militärdienst lernte er viel über Hygiene und Seucheneindämmung, da dies eine große Problemstellung in der Millitär- und allgemeinen Medizin seiner Zeit war. Später sammelte er weitere Erfahrungen als Assistent von Robert Koch und anschließend als Oberarzt an der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie der Charité von Kochs Preußischem Institut für Infektionskrankheiten in Berlin.

1890 begründete er seine Serumtherapie mit dem Aufsatz „Über das Zustandekommen der Diphtherieimmunität und der Tetanusimmunität bei Thieren“ welchen er gemeinsam mit  Kitasato Shibasaburō, einem Japanischen Bakteriologen, verfasste.

Blutentname bei einem Pferd. [3]

Die Behrings Serum zugrundeliegende, bahnbrechende Idee bestand darin, Infektionen nicht dem damaligen Zeitgeist entsprechend mit chemischen Mitteln sondern mit körpereigenen, bei der Immunreaktion entstehenden Stoffen zu bekämpfen.

Daher wurden die Sera zunächst in Schafen, bei der späteren, massenhaften Herstellung allerdings in Pferden produziert.

Copyright © 2018 Julia Langenberg